Nach der Gründung des Vereins im Jahre 1891 wurden 1894 Bausteine ausgegeben zum Erwerb eines Baugrundes. Kaufpreis: 1.100 Gulden. Mit vielen freiwilligen Eigenleistungen unter Mitwirkung zahlreicher Hambacher Geschäftsleute und Handwerker wurde eine Halle aus Holzfachwerk mit Ziegelsteinausmauerung errichtet. Aus Kostengründen konnte noch kein fester Fußboden verlegt werden, sodass die Übungsstunden auf gestampftem Lehmboden stattfanden. Nach und nach wurden dann notwendige Turngeräte angeschafft. Erst in den Jahren 1907/08 wurde der Boden der Halle befestigt und mit Brettern belegt. Die Turnerbewegung nahm dann in Hambach einen großen Aufschwung und die Halle war für die Sportler nicht nur eine Übungsstätte, sondern auch Mittelpunkt für viele festliche Anlässe.
Mit den Kriegsereignissen um die Jahre 1916/18 wurde der Turnbetrieb durch Inanspruchnahme der Halle zur Unterbringung französischer Kriegsgefangener unterbrochen. Später, in den Jahren 1919/20, wurde die Halle von der französischen Besatzung beschlagnahmt und als Truppenunterkunft genutzt. In der Folgezeit wurden in der Halle wieder französische Kriegsgefangene und nach Kriegsende deutsche politische sehe Gefangene der Besatzungsmacht untergebracht. 1946 wurden Hambacher Bürger und Flüchtlinge aufgrund einer Wohnungsnot in der Turnhalle untergebracht. Diese Verhältnisse brachten es mit sich, dass selbst Hühner und Ziegen in der Halle gehalten wurden. Später diente die Halle vorübergehend auch als Werkstatt für eine Schreinerei.
1954 erfolgte die Erneuerung der Westwand, 1960 erfolgte gleiches mit der Südwand mit Bau des neuen Eingangs an der Südseite unter gleichzeitiger Schaffung eines Schankraumes. 1966 wurde die Ostwand erneuert, die gesamte Halle renoviert und eine zentrale Ölheizung installiert. Im Jahre 1969 wurde ein östlicher Anbau errichtet mit Schaffung eines neuen Haupteinganges, einer Garderobe sowie WC und Duschanlagen. Zwei Jahre später, im Jahre 1971, erfolgte ein größerer nördlicher Anbau mit Schaffung eines Gymnastikraumes, eines Geräteraumes und eines Umkleideraumes, der zunächst als Übungsraum für die Schwerathleten diente. Mit einer notwendigen Schönheitsreparatur der Halle erfolgte eine Erneuerung der Decke sowie des Hallenbodens. Letztlich erfolgte nun seit 1997 der südliche Anbau.